Doc Rods Flyfishing

Mal eben an den Bach…


Natürlich mussten wir das schöne Wetter im Juni nutzen um den ein oder anderen Frame am Bach zu fischen. An einem Samstagmorgen erlebten wir eine Fischerei der Extraklasse…
Die Tage zuvor waren heiß und trocken, so dass uns nicht ganz klar war, ob der Wasserstand ausreichen würde. Nachts kamen dann heftige Hitzegewitter hinzu, die die Stimmung auf der Anreise weiter drückten. Am Bach angekommen ist, wenn man mal ehrlich ist, eh alles egal, oder? Wie ein Kleinkind auf Weihnachten freut sich der Fliegenfischer, oder sagen wir besser Angler, darauf, dass es endlich los geht. Eigentlich geht es doch mehr um die Qualität des Fischens und die Zeit in der Natur oder mit den Freunden, als um die Größe der Fische. Oder sagen wir mal, es sollte besser so sein…
Zurück zu unserem Samstagmorgen. Der Frühnebel hing noch über dem Fluss. Erst mal ein Käffchen und dann ging es nach dem Auftacklen ans Wasser. Endlich wieder Fischen!!!



Fish on!

Wir hatten Glück. Der Gewässerabschnitt, den wir uns ausgesucht hatten, war perfekt. Die nächtlichen Regenfälle haben das Wasser nur sehr wenig angetrübt. Wie immer ging es mit verschiedenen Techniken los. Da noch keine Fische stiegen, fischten wir mit der Nymphe. Allerdings mit unterschiedlichen Methoden. Es bot sich an mit der Nymphe stromab und am Bissanzeiger in der Dead Drift zu fischen. Wenig später zeigte sich, dass die Fische eher tiefer standen, aber sehr beissfreudig waren. In kurzer Zeit konnten wir mit eher „langweiligen“ Nymphenmustern (14er Goldkopf Pheasant Tail; 14er Ritz D mit Kupferdraht Kopf) am Bissanzeiger viele schöne Forellen landen.



Schöne Bachforelle zum Auftakt

Rumexterimentieren oder den Entomologen spielen war nicht nötig. Jede Drift brachte einen Biss und für Harzer Verhältnisse war die Durchschnittsgröße sehr gut. Was für ein Auftakt!!! Highlight dieses Frames war eine wunderschöne, kampfstarke Ü40er und eine selektiv auf Trockene (Midge), hart erarbeitete Mittdreißiger Bachforelle. Beide Fische waren wunderbar gezeichnet. So konnte es doch eigentlich weiter gehen… Ging es aber natürlich nicht!!!



Ü40 beim Fototermin



Sagenhafte Zeichnung

Wir wollten wenig später einen ebenfalls sehr produktiven Abschnitt weiter stromab befischen. Oberhalb dieses Abschnitts mündete allerdings ein weiterer Bach, der sehr angetrübtes Wasser zuführte. Wobei sehr angetrübt wohl noch untertrieben war. Starke Strömung, hoher Wasserstand und sehr trübes Wasser machten den nächsten Frame ein wenig anspruchsvoller. Hier wurde natürlich mit schweren Nymphen der Tungstenklasse gefischt. Auch hier konnten wir einige Fische überlisten.



Releaser



Charakterkopf

Allerdings war die Anzahl, sowie die Durchschnittsgröße stark rückläufig. Doch als wir den Flusslauf stromauf nach einem gutem Run oder Pool abliefen entdeckten wir eine ca. 50m langen Pool in dem ordentlich Aktivität war. Wir standen mitten in einem Eintagsfliegenschlupf. Dieser war nichts besonderes, bescherte uns aber noch schöne Trockenfliegenfischerei, mit der heute keiner von uns noch gerechnet hätte. Sehr gut lief eine graue 16er Parachute Adams. Wir fischten noch ein wenig stromauf vor der Einmündung, doch hier war nicht viel zu holen. Über das Ufer war in diesem Dickicht kein Rankommen an den Fluss und durch unser Waten im Fluss haben wir die scheuen Fische leicht vergrätzt, da der Abschnitt sehr flach ist und sehr langsam fließt.



Schwierige Verhältnisse



Trophy Brown Trout (mind.Ü10) beim releasen

Wenig später schlug das Wetter dann wieder um und ein Gewitter zog auf, so dass wir gegen Mittag leider unseren kleinen Bachausflug abbrechen mussten. Wer weiß, was da noch gegangen wär…